September 2007
Zehn nach Neun Nach richten
Zur Siebzigsten, im Rückblick die markantesten Meldungen der ersten Ausgabe:
-Im September 2000
- die brennendste Frage ist, wie wird man einen am Schreibtisch Schlafenden bezeichnen, wenn der Beamtenstatus abgeschaft ist.
- Weil man mit den Menschen die Sprache sprechen müsse, die sie verstehen, einigen sich Appenzeller und Zürcher auf das Frühenglisch.
- Im Fürstentum Liechtenstein fordert Erzbischof Haas die Kinder auf, für die armen Fluchtgeldsünder zu beten.
- In Rom bestätigt Kardinal Ratzinger, dass die Erde ein Teller sei und lässt die Gebeine Galileo Galileis inhaftieren.
- Nachdem Udo Jürgens und Heino bewiesen haben, dass schön singende Vögel am meisten Weibchen begatten, wird gefragt, ob sich auch der Nachwuchs von Franz Beckenbauer mit Vögeln erklären lasse.
- ... und aus Graubünden verlautet, jener Jäger habe nicht auf den Touristen gezielt, er habe ihn lediglich getroffen.
Jetzt wie immer zuerst das Wetter in Kürze
- Dank des neusten, von der ETH entwickelten Wetter - Computers, werden die Prognosen in Zukunft derart schnell sein, dass sie bereits nicht mehr zutreffen, wenn sie vorausgesagt werden.
Die Schlagzeile
- Der nach langjähriger Amtszeit zurücktrettende Bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber meinte in seiner Abschiedsrede;" Äääämmh ..."
Die Schlägerei des Monats
- findet mehr oder weniger geheim statt und wird sich bis zum 21. Oktober hinziehen.
Die brennende Frage des Monats
- Wenn die Afrikaner, nach der Dürre Hochwasser beklagen, frage sich, ob man denen überhaupt etwas recht machen kann.
Zum Ausland
Rom
- Die Lage in Italien habe sich nach dem Machtwechsel so weit stabilisiert, dass die Mafia wieder ungehindert agieren kann.
- Klerikale Querdenker sollen sich fragen, ob der Papst anmahnt, Koma - Patienten ohne Wenn und Aber am Leben zu erhalten, weil die katholische Kirche selbst ein Komapatient ist.
In Frankreich fragen sich Beobachter
- ob Präsident Sarkosy, als er Waffenlieferungen an Libyen billigte, weil man reuige Terroristen auf dem Weg der Reue begleiten müsse, gewusst hat, dass Gadhafis Weg der Reue zu den Erdölfeldern im Nachbarland Niger führt.
- Hinsichtlich der These, dass sich die Geschichte der französischen Revolution wiederhole, äusserten Historiker die Meinung, dass bezüglich der Auswirkung auf die Schweiz mit Abweichungen zu rechnen wäre.
- Im Gegensatz zu Napoleon würde Sarkozy die Kantone abschaffen und Blocher als König einsetzen.
- Liberté und Egalité zähle unter solchen Brüdern weniger als Fraternité.
Washington
- nach der Aussage von Irans Präsident, die Zeit der Atombomben sei vorbei, beeilte sich das Weisse Haus mitzuteilen, dies sei kein Beweis dafür, dass Achmadinejad gescheiter sei als George W. Bush.
- Bezüglich der Reality - Show in der Wüste Nevadas, wo auf sich selbst gestellte Kinder demokratische Lebensformen entwickeln sollen, meinte Bundesrat Couchepin:
"Wenn das, was diese Kinder dort, wir würden machen müssen im Bundesrat, so wir wären längst alle ganz tot."
Hierzu die Einschätzung von Bundesrat Leuenberger
- Ich persönlich bin überhaupt nicht der Meinung von Herrn Couchepin, dass sich der Bundesrat jetzt selbst aufreiben könnte... könnte. Denken sie doch nur einmal an Herrn Schmid ... Herr Schmid würde ganz sicher überleben, weil bei Herrn Schmid ja gar niemand merken würde, dass er da ist. Und ausserdem haben wir schon lange, und hinlänglich festgestellt ... ich betone, wir haben hinlänglich festgestellt ! dass sich im Bundesratzimmer keine Gegenstände finden, welche hart genug sind um gewisse Kollegen zu eliminieren ... hart genug wären ... wären ...und ... Und dann müssen sie ja auch bedenken, es würde sich sicher niemand an Frau Calmy - Rey ... wahrscheinlich nicht einmal an Frau Leuthard ...vergreifen ...... ausser vielleicht Frau Blocher, aber ihr ist ja der Zutritt, wenigstens bisher ! bisher ist ihr der Zutritt ins Bundesratzimmer noch nicht gestattet ......wenn es so wäre, wäre es durchaus nicht unmöglich, dass die beiden es dann alleine, im Bundesrat ganz alleine machen würden ... würden. Wobei ja dann der Vergleich von Herrn Couchepin mit dem Duce wieder in Frage gestellt würde ... Das hat ja auch Frau Bundespräsidentin Calmy - Rey sehr ... sehr deutlich gesagt, dass es ihres Wissens keine Paralellen zwischen dem Duce und Herrn Blocher gebe, wenigstens habe sie bisher nicht gewusst, dass der Duce eine Frau hatte. Es ist vielmehr anzunehmen, dass Herr Couchpin bei jenem Vergleich versehentlich Duce gesagt, und dabei eigentlich Herrn Berlusconi gemeint hat, weil Herr Blocher jetzt eben auch einen Fernsehsender hat ... hat ... Ich will ihnen sagen, ich habe durchaus ein gewisses Verständnis dafür, dass er jetzt, wenn ich als Sozialdemokrat einen Blog habe, dass Herr Blocher jetzt als Unternehmer eine Fernsehanstalt haben muss, aber es trägt ja nicht gerade zum Kollegialitätsprinzip bei, wenn er da dann hingeht ... hingeht und behauptet, er werde vom Restbundesrat gemoppt .. gemoppt ... Und ich finde es geradezu ungehörig, dass man uns jetzt von allen Plakatwänden herab beschuldigt, wir würden Herr Blocher als schwarzes Schaf behandeln.
Die Resultate der aktuellen Meinungsumfrage
- In Bezug auf das laufende Politkabarett in Bern sagten über 70% der Bürgerinnen und Bürger, dass der Unterhaltungswert wesentlich höher war, als das Programm alleine von Adolf Ogi bestritten wurde.
- Die kürzlich erschienenen Resultate der Umfrage über das weltweite Sexualverhalten müssen als ungültig erklärt werden.
- Die Aussagen über die Länge des Vorspiels haben ein verzerrtes Bild wieder gegeben, weil die Schweizer, auf Grund der Frage nach ihrem Onanierverhalten meinten, die Statistik betreffe die eidgenössischen Wahlen.
Weitere Meldungen aus Bern
- Kaum in Erfahrung gebracht werden könne, ob der inzwischen verstorbene Nationalrat Kurt Wasserfallen den Vorstoss für die vier verkaufsoffenen Sonntage gemacht hätte, wenn ihm bekannt gewesen wäre, dass er diesen siebten Tag jetzt da oben ausbaden muss.
- Wenn die Bauern, auf Grund der Nachfrage nach Ökotreibstoffen Ölscheichs würden, wäre dies für die Schweizer Bäuerinnen kein Problem, weil sie schon immer Kopftücher getragen haben.
- Nachdem die Swiss eine Milliarde Euro investieren kann und kaum mehr Gefahr besteht, dass die Airline von der Schweiz zurückgenommen werden muss, zeige sich Finanzminister Merz gewillt, die Rückstellung von jenem Franken anderweitig zu budgetieren.
- Weil ein Franken für die Porta Alpina nicht ausreicht, müsse allerdings befürchtet werden, dass auch diese Vision in fremden Händen Gestalt an nimmt.
- Zum Umgang von Schweizer Politikern mit der Porta Alpina war zu lesen, wenn Maulwürfe Löcher graben um ihr Ziel zu erreichen, heisse das noch lange nicht, dass Blinde ihr Ziel erreichen, wenn sie Löcher graben.
Zur Wirtschaft
der Kommentar
- Bei den hochgeschraubten Phrasen
- von geplatzten Börsenblasen
- denkt der Unbedarfte an die bösen
- Probleme mit dem Wasserlösen.
- Dabei macht das keinen Sinn.
- In den Blasen ist nichts drin.
- Keine Gase, keine Luft.
- Eher ist es eine Gruft,
- in die der Börsenindex sinkt.
- Doch, wo sonst jede Leiche stinkt,
- reüsiern auf dem Gottesacker
- die toten Leichen alsbald wacker.
- Statt auf Blut, wie die Vampire,
- setzen sie auf Wertpapiere,
- in der Form von Derivaten.
- Das sind virtuelle Daten
- welche mancher gern besitzt,
- ohne dass er dafür schwitzt.
- Ob sie sind ist einerlei,
- man denkt bei Gott ja auch, er sei.
- Wo man glaubt in Ehren,
- wird sich stets vermehren
- was man glaubt zu haben. -
- Um sich zu erlaben,
- werden Traum- und Märchenschlösser
- von alleine immer grösser. -
- Wüchsen hin in unbekannte Sphären,
- wenn sie wirklich wären.
- Der Unbedarfte mag dies gerne missen
- und geht getrost aufs Clo zum Pissen.
Weitere Kurznachrichten
- Bevor sich das Kantonsparlament mit dem "Wahlalter 16" befasse, sei von der vorberatenden Komission zu klären, ob die Jugend mehr Interesse an der Politik hätte, wenn in den Wahllokalen Bier ausgeschenkt würde.
- Die Polizei hat auf der Autobahn bei Oberriet einen Windhund dingfest gemacht. Nicht bekannt gegeben wurde, was er für ein Auto fuhr.
- Nach der Meldung, dass Prinz Charles Ehefrau Camilla jetzt im Wachsfigurenkabinett ist, sei gefragt worden, warum man sie nicht in Wachs giesse.
- Mutmassungen zu Folge, sei der Birkenstamm, welcher Regierungsrat Haag anlässlich der Eröffnung von IKEA entzwei gesägt hat, der einzige Artikel im Schwedischen Möbelhaus, welcher nicht aus China stammt.
- Gemäss repräsentativer Umfrage seien über 12 Tausend zur Eröffnung der IKEA Filiale gekommen, weil man für die Waffe doch noch einen Schrank braucht.
- In Bezug auf die Videoüberwachung in der Stadt St.Gallen behaupten Exponenten, die Linke habe das Referendum gegen die Filmerei ergriffen, weil die SP - Frauen nicht so schön sind.
Und zum Schluss wie immer der dicke Hund des Monats
- Der Raser, welcher vor dem Bundesgericht glaubhaft machen wollte, dass er mit über 170 fuhr, weil er von plötzlichem Durchfall heimgesucht wurde, meinte nach dem Urteil: Alles Scheisse.