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Editor: urs
Time: 2020/08/27 16:11:07 GMT+2
Note:


        

Einerseits und andererseits

  • Die Sonne scheint tags, der Mond bei Nacht.
  • Andererseits wird es wie immer so sein,
  • dass der Mond seine Ausnahmen macht.
  • Die Sonne scheint, wie es scheint, allein.
  • Wir wissen, dass der Mond nicht scheint.
  • Man hat sich nur daran gewöhnt;
  • Dichter haben Gedichte gereimt ...
  • Inzwischen sind Reime eher verpönt.
  • Auch Mond oder Sonne beim Untergehn,
  • liegen nicht mehr so sehr in der Gunst.
  • Den ewigen Bildern des Holozän
  • misstraut, wie man weiss, die Kunst.
  • Einerseits heisst es, ist nichts wie es war,
  • und es sei auch nichts wie es scheint.
  • Andrerseits bestehe durchaus die Gefahr,
  • dass man annimmt, es ist, wie man meint.
  • Man müsste den Blinden verbieten ins Kino zugehn.
  • Es ist nachher nichts mehr so wie es ist,
  • weil die alles mit anderen Augen sehn.
  • Und es würde zum Beispiel ein Komponist,
  • welcher nicht als ein Mozart geboren,
  • verkannt und unbekannt sterben,
  • bevor es Menschen gibt mit den passenden Ohren.
  • Am Ende profitieren die lachenden Erben,
  • tatenlos von seinem Ruhm.
  • Die Frage bleibt dabei diesseits,
  • was nützt dem Künstler posthum
  • der Ruhm, verblichen im Jenseits.

(Un)zeit Gemäss

  • Was soll ich mit dem was gewesen sei?
  • Heute Morgen. Wie lang ist es her.
  • Was da, von mir gesagt, ist vorbei.
  • Schert mich am Abend nicht mehr.
  • Morgen! Morgen früh, sag ich's. Klar.
  • Morgen, nimm mich beim Wort.
  • Wenn ich es sag, ist es wahr.
  • Und wenn es gesagt, ist es fort.
  • Was ich nicht alles am Morgen sag.
  • Ich lüge nicht! Ganz bestimmt nicht. Haha.
  • Dem Morgen folgt ein ganzer Tag.
  • Und was ich gesagt hab, naja ...

Zum Tag der Frau

  • Solche Tage zum Gedenken
  • sind nicht ausschliesslich zum Schenken
  • sondern auch zum Denken da.
  • Blumensträusse hat Mann ja,
  • am Valentinstag schon vergeben.
  • Somit spräche nichts dagegen,
  • dass Mann rekapituliert,
  • ob Frau heute noch rentiert.
  • Vorsicht ist dabei geboten,
  • weil sich Mann mit jenen Quoten,
  • stetig selber reduziert.
  • Unglaublich, aber es passiert,
  • dass der Mann sich brav beschneidet
  • und danach darunter leidet,
  • dass die Frau es dann und wann,
  • sogar einmal besser kann.
  • Am IQ kann das nicht liegen
  • letzthin grade stand geschrieben:
  • Männer haben mehr von diesen Zellen!
  • Und, so schreiben diese Quellen:
  • des Weibes Sinn und erster Zweck,
  • sei auch heute noch der Dreck.
  • Nun fragt Mann sich in Punkto Nutzen,
  • ob sich denn beim Kochen, Putzen,
  • die Kosten überhaupt noch tragen?
  • Ja, Mann muss doch einmal fragen,
  • warum sie denn das Saugen liebt,
  • wenn es dafür Automaten gibt.
  • Und Mann weiss, als braver Esser,
  • Convenience Food ist nicht nur besser,
  • nein, auch für das Portmonee,
  • ist das weit mehr als nur o.k.. -
  • Mann stopft heut kaum noch Kindermäuler.
  • Nicht nur, weil diese kleinen Heuler,
  • beim Fernsehn ihm das Bier versauen.
  • Nein, weil eben diese Frauen,
  • anstatt Kinder zu gebären,
  • lieber Karrierewesen wären,
  • was des Mannes Chancen mindert
  • und ihn auch erotisch hindert. -
  • Mann registriert, das Weib im Wandel.
  • Mann sieht sie auch vermehrt im Handel,
  • XXL und ganz schön heiss,
  • und neustens gar zum Budgetpreis.
  • Im Blick zumeist auf Seite Sieben
  • und im Tagblatt sind die Lieben,
  • gleich beim Fahrzeugmarkt zu finden.
  • Mann muss sich dabei nicht mehr binden,
  • und sollte es nicht wunschgemäss verlaufen
  • kann Mann statt dessen einen Porsche kaufen.
  • Dann hat Mann meist ein leichtes Spiel,
  • wenn eine einsteigt braucht’s nicht viel,
  • und sie fährt mit ihm ins Glück.
  • Nur merkt er bald, das gute Stück,
  • lässt sich nicht so leicht vernaschen.
  • Sie will auch putzen und will waschen,
  • und bemerkt auch ganz spontan,
  • dass sie auch Porsche fahren kann.
  • Das Piercing und die roten Lippen winken -
  • Mann versteht sein In-sich-sinken.
  • Wieder soll Mann Blumen schenken.
  • Wieder reden, wieder denken.
  • Und sie ist dabei nicht still
  • nein, sie sagt noch was sie will.
  • Mann versteht´s, so manchem Tropf
  • fährt in dem Fall durch den Kopf ...
  • ... es wäre besser zu ertragen
  • würden sie noch Kopftuch tragen.

Ehehygiene

  • Ich frage mich ja ziemlich lange schon,
  • was eigentlich ist Ehehygiene?
  • Betrifft es vordringlich den guten Ton,
  • oder auch die Sauberkeit der Zähne?
  • Man weiss nicht recht, ist es fundiert?
  • wenn ja, worum es sich denn dreht.
  • Ist es nun physisch motiviert,
  • oder ob es um die Psyche geht.
  • Man ist als Mann ja sehr bestrebt,
  • bringt seiner Frau sogar mal eine Rose.
  • Man wechselt brav, bevor sie klebt,
  • die allzu lang getragne Unterhose.
  • Man schafft auch stets den Müll hinaus,
  • man stört sich zwar nicht an dem Mief,
  • man weiss nur längst, in diesem Haus
  • hängt sonst der Ehehimmel schief.
  • Je länger ich es mir besehe,
  • denk ich, was steckt bloss in dem Wort?
  • Heisst Hygiene in der Ehe,
  • vielleicht verschlüsselt sogar Mord?
  • Heut wird ja von der Fliege bis zur Spinne,
  • fast alles hygienisch absorbiert.
  • Womöglich gibt es auch in diesem Sinne,
  • Spray mit dem man Partner liquidiert.
  • Manch einer denkt hier nun zwar schlau,
  • der Mann sei da nicht involviert.
  • Das sei das Pflichtgebiet der Frau,
  • sie sei zum Putzen programmiert,
  • und physisch ganz perfekt geplant,
  • um sich zu bücken und zu saugen.
  • Der Herrgott habe gleich geahnt,
  • dass hierzu Männer gar nichts taugen.
  • Und psychologisch klug dabei,
  • das sei hier auch nicht überhört,
  • sei, wenn sie mit der Saugerei,
  • ihn nicht so sehr beim Fernsehn stört.
  • Steht auch das Bier stets schön bereit,
  • und sind die Kinder brav im Bett,
  • dann kommt gelegentlich die Zeit,
  • da ist der Mann auch schon mal nett.
  • Nicht dass er sie nun gleich begehrt,
  • das ist ja ziemlich länger her,
  • und wär im Grunde auch verkehrt,
  • weil es nicht sehr hygienisch wär‘,
  • wenn er, man weiss so was ja nie,
  • auch ausser Hause aquiriert,
  • und dann womöglich auch noch sie,
  • mit irgend etwas infisziert.
  • man hat zwar dafür diese Hüte,
  • die gibt‘s sogar mit Erdbeerduft,
  • nur denkt sie sicher, meine Güte,
  • was bloss macht plötzlich dieser Schuft?
  • Ich stehe doch auf Schokolade!
  • Hat er das heut noch nicht kapiert?
  • Das ist doch wirklich mehr als schade.
  • Worauf sie folglich resümiert,
  • wenn er schon sowas übersieht,
  • wie weiss er, was ich sonst noch tue?
  • So hat sie selbst auf dem Gebiet,
  • im grossen ganzen ihre Ruhe.
  • Und er macht ihr, betreffend Hygiene,
  • weil ihn das weniger bewegt,
  • auch niemals so‘ ne echte Szene,
  • womit schlussendlich hier belegt,
  • der Ehehygiene Kern,
  • liegt wie so vieles im Detail.
  • Hat man sich zum Fressen gern,
  • dann kümmert’s niemand, weil ...
  • ... es sie dann gar nicht sehr bewegt,
  • und ihn schon gar nicht, wie gehört.
  • Erst wenn sich mal die Rage legt,
  • tönt es ganz plötzlich sehr empört,
  • dass sie so kalt und herzlos sei,
  • und er sich nie die Zähne putzt!
  • So zeigt sich, meine Fragerei,
  • hat hygienisch nichts genutzt.

Faradaische Chefig

Das’s e so recht vo Herze dörfed flueche, chönd Protestanten als Plus verbueche. Will d Katholike nöd zruggstaa wänd, au gern emal en Fluech uf de Lippe händ, händ's bim Liebgott interveniert. De hät de Petrus kontaktiert. Und de hät sich, wie immer, nöd lang gwunde, und hät de faradaischi Chefig erfunde. Weder Blitz na Donner dringt je dèt ie. Und de Donner dine ghörsch dusse nie. D Welt wär wider in Ordnig gsii, Aber denn fallt somene Dütschen ii, Es gäb für d Mensche vil me hèr, wènn de Chefig au na fahrbar wär. Mer hät's, nach em erste Schreck, goutiert. Mer hät sowiso immer mee pressiert. Zyt hät eim me und me in Aspruch gnaa ... Drum hät mer vo deren au weniger ghaa. Sisch bequämer, im Auto z sitze, als wè'mer mit Ross und Wage mues schwitze. Leider hät die Gottesgab, will säge, das Auto vo dem Schwab, au vil Nachteil mit sich bracht. Mer hät sehr schnell d Erfahrig gmacht, Es sind nöd nume Menschechind, Wo hüt uf dene Strasse sind. Uf dene Strasse, für d Menschen erschaffe, git's je länger je mee Kamel und Affe. Das wäred, genau gsee, kè grossi Gfaare, wenn die dumme Siechen au chönted faare. Gseesch wyt det vorne sone Kreatur. Ganz langsam und brav uf de lingge Spur. Gsesch scho bevor'd a sym Arsch zu bisch, dass de i dem Auto en Schafseckel isch. Au de gschydsti Maa vergisst deby, die oben erwänti Theorie, dass de i dem Auto gar nöd ghört, was dich a sym Arsch da hine stört. Und de da hine mues wien en Grosse, das Würstli da vorne wyter stosse. Bis d Frau, wo immer bleicher näbed im sitzt, vor Angst nur na jammered und schwitzt. So mänge, wo bedächtig überlait. Und chum e mal es Wort z vil sait. Wird hinter dem verdammte Stüür zu somme kreischende Unghür. Jetzt sait na öppen ein, er kènn' so eine. Dass er sèlber so ein isch, sait fast e keine.